News: cekib - Bildung im Gesundheitswesen

 Seit 50 Jahren den Blick in die Zukunft gerichtet


Kaum ein Gebiet verändert sich so schnell und stetig wie das Gesundheitswesen. Ständig gibt es technische Innovationen und neuartige Verfahren, die den Patientinnen und Patienten eine noch bessere Versorgung bieten. Genauso wichtig wie die Technik und Ausstattung sind aber gut ausgebildete Expertinnen und Experten, die mit den neuen Möglichkeiten arbeiten.

Als eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland hat das Klinikum Nürnberg vor 50 Jahren mit der Gründung einer eigenen Fort- und Weiterbildungseinrichtung die Weichen für die Zukunft gestellt. Heute ist das Centrum für Kommunikation – Information – Bildung (cekib) einer der bedeutendsten deutschsprachigen Bildungsanbieter im Gesundheitswesen.

„50 Jahre Kompetenzbildung und fachliche Fort- und Weiterbildung in einem hauseigenen Institut, das macht mich sehr stolz“, betont Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. Gerade für das Klinikum Nürnberg, als eines der größten Krankenhäuser in Deutschland, sei „angesichts der rasanten Weiterentwicklung von Medizin und Pflege lebenslanges Lernen der Beschäftigten ein entscheidender Faktor für den Erfolg und die Versorgungsqualität“.

Dass allein in den letzten 10 Jahren insgesamt 55.000 interne und externe Pflegende, Ärzte und Verwaltungsangestellte an den Kursen teilgenommen haben, zeige, so Jockwig, „die enorme Leistungsfähigkeit des cekib“. Inzwischen bietet das Institut pro Jahr über 100 verschiedene Bildungsangebote oder -formate an: vom Halbtagesseminar bis zum zweijährigen Masterstudiengang.

v.l.n.r. Klinikum-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Achim Jockwig, Kursteilnehmerin Lisa Unrein und cekib-Leiterin Jitka Schwandt






Klinikum Nürnberg als Pionier


Angefangen hat alles 1969 mit einer einjährigen Fachweiterbildung „Anästhesie und Intensivpflege“ mit gerade mal 20 Teilnehmern. „Gerade Ende der 60er Jahre ist der medizinische Fortschritt im OP-Saal und im Bereich der Anästhesie explodiert, da haben wir als Klinikum gehandelt“, begründet Jitka Schwandt, die seit fünf Jahren das cekib leitet, die Gründung des Bildungsinstituts. Das Klinikum Nürnberg reagierte neben dem Universitätsklinikum Mainz als eines der ersten Krankenhäuser mit dem Einstieg in eine hauseigene Einrichtung für Fort- und Weiterbildung.

Die inzwischen zweijährige Intensiv- und Anästhesieweiterbildung gibt es heute noch, kein Wunder, verlangt der Gesetzgeber doch eine Mindestquote von 40 Prozent fachweitergebildeter Intensivpflegenden auf den Intensivstationen. „Bei uns haben drei von vier Intensivpflegenden die zweijährige Weiterbildung absolviert“, stellt Jockwig fest. Er hält es „für bedauerlich und nicht nachvollziehbar, dass die Krankenkassen die Kosten für die aufwändige und gesetzlich geforderte Weiterbildung nicht refinanziert“.

Breites Angebot


In den 50 Jahren seit cekib-Gründung sind aus einer Fachweiterbildung elf geworden, zahlreiche pflegerische Fortbildungen kamen Jahr für Jahr hinzu. 1999 starteten die ersten ärztlichen Fortbildungen. „Heute gibt es ein umfangreiches Programm vom Ultraschallkurse über Kurse zu Intensivmedizin bis zu speziellen Kommunikationskursen“, erläutert Schwandt.

2003 folgte die Entwicklung des ersten Fernlehrgangs. Seitdem wurden 10 Fernlehrgänge im Gesundheitswesen für Pflegende, Ärzte und viele andere Berufsgruppen bundesweit angeboten. Die Fernlehrgänge dauern zwischen 10 und 30 Wochen und münden meist in eine Präsenzveranstaltung hier in Nürnberg. Mit diesen Fernlehrgängen wurde das cekib, so Schwandt „im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt“.

Drei Jahre später war der Masterstudiengang für Health Business Administration (MHBA) am Start. Er wurde in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie entwickelt und dauert insgesamt 2 Jahre.

2012 stieg das cekib dann in neue Ausbildungen ein wie z.B. die Qualifikation zum Operationstechnischen (OTA) bzw. Anästhesietechnischen Assistenten (ATA). Die Koordination von Ausbildungen zur Medizinischen Fachangestellten und zur Hebamme komplettieren das umfangreiche Angebot

Mehr Sicherheit im Alltag


Lisa Unrein hat sich aktuell für den Weiterbildungskurs „Pflege in der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie“ entschieden. Seit 13 Jahren arbeitet sie in der Psychiatrie und wollte „mehr Sicherheit im Berufsalltag“ erlangen. Deshalb absolviert sie derzeit die zweijährige Weiterbildung mit 720 Stunden Theorie und 1.800 Stunden Praxis.

Die Hälfte hat sie schon geschafft. „Geschenkt wird einem hier nichts, aber es lohnt sich für den Alltag auf Station enorm“, zieht sie für sich eine positive Bilanz.

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