Die Kardiologie im Klinikum Nürnberg setzt pro Jahr rund 600 Herzschrittmacher und Defibrillatoren ein
Herzrhythmusstörungen gehören zu den verbreitetsten Herzerkrankungen in Deutschland. Schlägt das Herz zu langsam, kann ein Herzschrittmacher Abhilfe schaffen. Die Kardiologie im Klinikum Nürnberg implantiert pro Jahr rund 600 Herzschrittmacher und Defibrillatoren und zählt damit zu den erfahrensten Kliniken in Nordbayern.Entlassung meistens noch am selben Tag
Der Herzschrittmacher wird in örtlicher Betäubung mit einem kleinen Schnitt unterhalb des Schlüsselbeins in Schulternähe implantiert. Die Elektroden werden direkt am Herzmuskel befestigt und mit dem Schrittmacher verbunden. „In der Regel können die Patienten noch am selben Tag oder spätestens nach einem Tag Bettruhe auf der Station und einer Abschlussuntersuchung das Krankenhaus wieder verlassen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Pauschinger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 8, Schwerpunkt Kardiologie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, im Klinikum Nürnberg. Im Schnitt halten die Geräte rund 10 Jahre, bis die Batterie des Schrittmachers erschöpft und das Gerät komplett ausgetauscht werden muss. Bei guter Funktion können die Elektroden weiter genutzt werden.Seit drei Jahren setzen die Spezialisten im Klinikum Nürnberg bei geeigneten Patienten auch das sogenannte Medtronic Micra® Transcatheter Pacing System (TPS) ein. Der Schrittmacher ist dabei nur so groß wie eine Vitamintablette und benötigt keine Elektrode mehr. „Dieses modernste Schrittmachersystem ist so klein, dass es über einen Katheter über die Vene in der Leiste unmittelbar ins Herz eingebracht werden kann und somit von außen unsichtbar ist“, sagt Dr. Konrad Göhl, Leiter der Abteilung Rhythmologie in der Kardiologie.
In seltenen Sonderfällen kann der Herzschrittmacher nicht wie üblich von einem Kardiologen alleine eingesetzt oder notfalls wieder entfernt werden. Dann ist die Zusammenarbeit mit den Herzchirurgen gefragt, die im Klinikum Nürnberg in unmittelbarerer Nähe arbeiten und rund um die Uhr für alle Schrittmacherprobleme in der nordbayerischen Region zur Verfügung stehen.
Kommentare