Mit dem im Juli 2017 verkündeten Pflegeberufegesetz werden die Ausbildungen für die drei Bereiche Erwachsenen-, Kinder- und Altenpflege zu einer dreijährigen generalistischen Ausbildung mit Abschluss Pflegefachfrau/-mann zusammengelegt. Nach zwei Jahren ist dann wahlweise eine Vertiefung in der Pädiatrie sowie in der Altenpflege möglich.
Bundeseinheitlich ist der Start zum 1. April 2020 vorgesehen. Während der Rahmenlehrplan des Bundes bereits vorliegt, obliegt die konkrete Ausgestaltung des Curriculums den Kultusministerien der Länder. In Bayern soll dieser Lehrplan voraussichtlich erst im November vorliegen.
Für das Centrum für Pflegeberufe des Klinikums Nürnberg, mit über 470 Auszubildenden eine der größten Pflegeschulen in Bayern, ist dies jedoch kein Grund, die Kurse im Frühjahr ausfallen zulassen und erst im Herbst mit der generalistischen Ausbildung zu beginnen. „Wir werden mit zwei Kursen, also mit 74 Auszubildenden, zum 1. April 2020 starten, man kann sich schon jetzt bei uns dafür bewerben“, betont Jessica Stadelmann, die Leiterin des cfp. Während sich manche Pflegeschulen in Bayern angesichts der späten Konkretisierung der Lehrpläne durch das Kultusministerium nicht in der Lage sehen, im Frühjahr schon zu starten, sieht Stadelmann darin keine unüberwindbare Hürde.
Jahr für Jahr schließen im Centrum für Pflegeberufe des Klinikums Nürnberg rund 120 Schülerinnen und Schüler die dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege ab, dazu kommen 40 Absolventen der einjährigen Ausbildung zur Pflegefachhilfe. Gut die Hälfte der Auszubildenden verbleiben im Klinikum Nürnberg. „Für uns ist die Ausbildung in unserer eigenen Schule existenziell wichtig“, betont Vorstand Schuh den Stellenwert der Pflegeschule.
Er zeigt sich verwundert darüber, dass „zwei Jahre nach Verabschiedung des Gesetzes und ein halbes Jahr vor Start der Ausbildung noch immer keine ausformulierten Lehrpläne vorliegen. Gilt doch diese neue Ausbildung als ein Meilenstein der Pflegeentwicklung“.
Kommentare