Ein neues Gesicht im Klinikum Nürnberg Süd: Prof. Dr. Dr. Eckert leitet die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Seit dem 1. Juli leitet Prof. Dr. Dr. Alexander Eckert als neuer Chefarzt die Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie (MKG) im Klinikum Nürnberg Süd. Der 51-Jährige wechselt von der Universitätsklinik und Poliklinik Halle in die Frankenmetropole. Schwerpunkte will er in der Tumortherapie, der Zahnimplantologie sowie in Forschung und Lehre an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) setzen.

Ein neuer Chef für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im Klinikum Nürnberg:
Prof. Dr. Dr. Alexander Eckert (l.) mit dem Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Achim Jockwig.
Foto: Rudi Ott

Schon in der Jungsteinzeit wurde gebohrt. Von den Etruskern sind zahntechnische Experimente belegt, im Mittelalter verdingten sich Mönche und Barbiere als Zahnheiler – und bis in die Neuzeit hielt sich der Glaube an einen Zahnwurm, der Schmerzen und Karies verursacht. Erst im 19. Jahrhundert etablierte sich die Zahnheilkunde als anerkannte Wissenschaft. Ebenso fristete die Kieferchirurgie lange ein Schattendasein als Anhängsel der Chirurgie. Den Zusammengang beider Disziplinen in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie beschleunigten schließlich die Weltkriege im 20. Jahrhundert. Die hohe Zahl der Kiefer- und Gesichtsverletzten brachte Zahnärzte und Chirurgen zusammen an den Operationstisch.

Medizinische Expertise im Doppelpack

Heute ist die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eine renommierte Wissenschaft, die ein langjähriges Doppelstudium voraussetzt. Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen wie der neue Chefarzt der Fachklinik im Klinikum Nürnberg, Prof. Dr. Dr. Alexander Eckert, haben sowohl Human- als auch Zahnmedizin studiert sowie eine fünfjährige Facharztausbildung absolviert. Bei Eckert kommen außerdem die Zusatzbezeichnung Plastische Chirurgie und der Titel „Master of Health Business Administration (MHBA) hinzu.  „Prof. Eckert bringt das komplette Paket mit. Er ist ein ausgewiesener Experte in der Behandlung von Hauttumoren im Gesicht sowie in der Wiederherstellungschirurgie“, freut sich Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. „Er wird unsere kleine, aber feine Abteilung weiter voranbringen.“

Klinikum Nürnberg bietet das gesamte Spektrum in der MKG an

Rund 2.000 ambulante und stationäre Eingriffe führt die Nürnberger Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie mit ihren knapp über 20 Betten am Standort Süd jährlich durch. Das Angebot umfasst das gesamte Spektrum von Tumorerkrankungen über Unter- und Oberkieferverlagerungen und die Behandlung von Fehlbildungen bis hin zu komplexen plastisch-rekonstruktiven Eingriffen. „Ich habe das Klinikum Nürnberg bereits während meines MHBA-Lehrgangs am Centrum für Kommunikation, Informationund Bildung (cekib) schätzen gelernt“, verrät der gebürtige Dresdner. „Jetzt freue ich mich, in einem Haus der Maximalversorgung mit hoch qualifizierten Kolleginnen und Kollegen verschiedener medizinischer Fachdisziplinen zusammenzuarbeiten. So können wir die Patientinnen und Patienten vor Ort optimal versorgen.“

Know-how an die Studierenden weitergeben

Für die Zukunft bringt der Vater eines Sohnes konkrete Pläne mit nach Nürnberg. Zum einen möchte Eckert die Expertise im Klinikum Nürnberg in Sachen Zahnimplantologie weiter ausbauen. „Die Möglichkeiten der Mikrochirurgie werden immer ausgefeilter“, erklärt der neue Chefarzt. „Selbst bei komplizierten Rekonstruktionen im Kieferbereich können wir inzwischen hochwertige Implantate einsetzen – die sind dann so klein wie in einer Puppenstube.“ Daneben ist es Eckert wichtig, sein Know-how an die Studierenden der PMU weiterzugeben und bei ihnen für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie zu werben. „Immer weniger junge Menschen nehmen das Doppelstudium von Zahn- und Humanmedizin auf sich“, bedauert Eckert. „Ich werde mich im Rahmen meiner Möglichkeiten dafür einsetzen, das Studium attraktiver zu gestalten."

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von Ober- und Unterkiefer lassen sich heute operativ beheben. Foto: Rudi Ott

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