News: Dem Krebs ein Schnippchen schlagen - Nürnberger Nachwuchsforscherin erhält Stipendienpreis

W. Lutz Stiftung vergibt Gelder für Forschungsprojekt

Krebs ist nach Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Experten zufolge wird jeder zweite Deutsche im Laufe seines Lebens an einer der mehr als 200 Tumor-Arten erkranken. Die Forschung läuft auf Hochtouren – auch an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) und im Klinikum Nürnberg. Jetzt erhält Dr. Anna Bold für ein vielversprechendes Forschungsprojekt den mit 10.000 Euro dotierten Stipendienpreis der renommierten W. Lutz Stiftung.

Dr. Anna Bold erhält von der W. Lutz Stiftung den mit 10.000 Euro dotierten
Stipendienpreis. Es gratulieren (v.l.): Prof. Dr. Sascha Pahernik, Prof. Dr. Ralph Bertram,
Prof. Dr. Roland Gegner und Prof. Dr. Martin Wilhelm. Foto: Giulia Ianicelliufügen

,„Optimierung der ex vivo Expansion und Antitumoraktivität von γδ T-Zellen für die zelluläre Tumortherapie" – so der wissenschaftliche Titel der Studie von Dr. Anna Bold. Die Assistenzärztin, seit 2015 Mitarbeiterin in der Universitätsklinik für Innere Medizin 5 (Hämatologie/Onkologie) des Klinikums Nürnberg, forscht daran seit eineinhalb Jahren. Ihre Idee: Immunzellen von gesunden Spendern mit bestimmten Substanzen im Labor so zu stimulieren, dass sie in der Lage sind, bösartige Tumorzellen zu bekämpfen. „Dabei haben wir ein neues Verfahren entwickelt, das im Vergleich zu früheren Protokollen effizient und klinisch anwendbar ist“, erklärt Dr. Bold. Für die vierköpfige Jury stand laut Prof. Dr. Ralph Bertram vom Forschungsreferat der PMU schnell fest: Der diesjährige Stipendienpreis der W. Lutz Stiftung gebührt ganz klar der 31-Jährigen, die schon seit vielen Jahren in Nürnberg lebt.

Neue Hoffnung für Krebspatienten

Im wahrsten Sinne bluten mussten dafür Kolleginnen und Kollegen aus dem Team von Dr. Bold. Die Versuchs-Zellen wurden ihnen im Rahmen einer Blutspende entnommen, dann von roten und einem Teil der weißen Blutkörperchen isoliert und im Labor mit verschieden Stimulanzien über mehrere Tage kultiviert. Nach gut zwei Wochen hatten sich die Zellen nicht nur verändert, sondern auch deutlich vermehrt. „In der Praxis können diese Zellen in naher Zukunft Krebspatienten eingesetzt werden – ähnlich wie bei einer Knochenmark-Transplantation“, erläutert Prof. Dr. Martin Wilhelm, Ärztlicher Leiter der Inneren Medizin 5 am Klinikum Nürnberg. „Ich freue mich, dass Dr. Bold sich neben dem alltäglichen Klinikbetrieb so engagiert und die Studie aktiv vorantreibt. Ohne die Unterstützung der W. Lutz Stiftung wäre dies nicht möglich.“

Treuer Unterstützer der Forschung am Uni-Standort Nürnberg

„Wir sind seit Jahren ein treuer Unterstützer der Krebsforschung in der Region. Die Forschung und Wissenschaft zum Wohle der Patienten zu fördern, ist unser Auftrag. Was kann man Besseres tun?“, begründet Prof. Dr. Roland Gegner vom Vorstand der W. Lutz Stiftung das Engagement für den Stipendienpreis. Die Stiftung mit Sitz in Lauf an der Pegnitz ist nach dem 2006 verstorbenen Unternehmer Wolfgang Lutz benannt. Zum Stiftungsvermögen gehört die 1911 gegründete Firma Döbrich & Heckel, die in Altdorf technische Keramik unter anderem für die Medizintechnik herstellt. „Es ist ein gutes Gefühl, engagierten Forscherinnen wie Dr. Bold in ihrer für uns alle wichtigen Arbeit zu fördern.“

1.300 Studien und Publikationen in sechs Jahren

Auch Prof. Dr. Sascha Pahernik, Vize-Dekan für den Bereich Forschung der PMU, ist dankbar für das verlässliche Engagement der W. Lutz Stiftung. „Als private Hochschule erhalten wir keine staatlichen Fördergelder. Ohne externe Spender und Unterstützer wäre es für uns unmöglich, Grundlagenforschung zu betreiben.  Das wäre sehr schade – wir haben mit gut 1.300 veröffentlichten Studien und Publikationen seit Gründung des PMU-Standorts Nürnberg vor sechs Jahren schließlich schon einiges bewegen können.“

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