Ein besonders „süffiges“ Hobby hat Dr. Johannes Sauer (37), der als Assistenzarzt in unserem Institut für Radiologie und Nuklearmedizin arbeitet: Er ist Diplom-Biersommelier. Das klingt wirklich spannend - und so haben Herrn Dr. Sauer zu seinem ungewöhnlichen Hobby interviewt.
Der Bier-Sommelier ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Braumeister, Brauerei, Gastronomie und Kunden. Für seine Arbeit benötigt er fundierte Kenntnisse in Sensorik, Brauwesen und Food Pairing (eine Methode, um zu identifizieren, welche Lebensmittel geschmacklich gut zusammenpassen).
Herr Dr. Sauer, welches Bier trinken Sie am liebsten?
Ich bin ein absoluter Weißbier-Enthusiast. Ich selbst braue auch größtenteils nur Weißbier. Mein Weißbier, die „RUMPLER WEISSE“ (Rumpler heißt der Berg in der Oberpfalz, auf dem wir den Hopfen dazu anbauen), werde ich Anfang 2021 in einer Brauerei brauen, in die ich mich dazu einmiete. So kann ich dann im lokalen Einzelhandel knapp 1.000 Liter meines Weißbieres anbieten. Auch Gastronomen in München und Würzburg haben bereits Interesse daran, mein Weißbier auszuschenken. Alles läuft für einen guten Zweck: Der Erlös geht zu 100% an die Kinderkrebshilfe Nordoberpfalz. Quasi absolut selbstloser Biergenuss für den guten Zweck.
Das heißt, Sie brauen auch selbst?
Ja, klar! Auf meiner kleinen Anlage (ca. 40 Liter) braue ich im Garten unter freiem Himmel kleinere Sude auf Gas. Dort werden die Rezepte perfektioniert und ich bringe den Kolleg*innen dann auch gerne mal die ein oder andere Halbe mit. Die freuen sich da auch immer drüber!
Ja, klar! Auf meiner kleinen Anlage (ca. 40 Liter) braue ich im Garten unter freiem Himmel kleinere Sude auf Gas. Dort werden die Rezepte perfektioniert und ich bringe den Kolleg*innen dann auch gerne mal die ein oder andere Halbe mit. Die freuen sich da auch immer drüber!
Den Hopfen, den ich verwende, baue ich übrigens im kleinen Stil im Garten meines Elternhauses in Neustadt an der Waldnaab bei Weiden selbst an. Drei Reben wachsen dort - ca. 6 Meter an Stahlseilen zum Dachbalken hoch. Meine 3 Hopfenreben werfen pro Rebe ca. 1,5 kg frische Hopfendolden ab. Nach Trocknung und Konditionierung bleiben insgesamt etwa 1,2 kg lagerfähiger und trockener Hopfen zum Bierbrauen über. Um einen kleinen Maßstab zu geben: für 100 L Bier (Weißbier/Weizen) brauche ich etwa 50 Gramm von meinem selbst angebauten Hopfen.
Welches Bier empfiehlt der Biersommelier denn zu welchem Gericht?
Bier ist keine Speisenbegleitung. Es ist viel mehr. Will man ein Menü nur begleiten, kann man es mit Wein versuchen. Kombiniert man allerdings Speisen und Bier richtig, so reicht das weit über ein begleitendes Nebeneinander hinaus.
Die verschiedensten Bierstile, die es gibt, eignen sich ganz wunderbar zu unterschiedlichen Anlässen.
So würde ich zu einem leichten asiatischen Gemüsegericht zum Beispiel ein schlankes und herbes Pils oder ein dezent fruchtiges Pale Ale anbieten, um entweder konträre Aromen auf der Zunge gegenüberzustellen (Pils) oder den Geschmack des Gerichtes mit dem passenden Bier (Pale Ale) zu unterstützen, abzuholen und zu vervollständigen.
Wie stehen Sie zu alkoholfreiem Bier? Planen Sie auch eine eigene alkoholfreie Sorte?
Früher war das immer nur ein Beiwerk in jeder Brauerei, dass man eben ein alkoholfreies Bier angeboten hat um es eben im Portfolio zu haben. Heutzutage machen die Brauereien viel Geld damit und verbessern daher die Biere stetig.
Für den Hobbybereich ist es technisch zu aufwendig alkoholfreie Biere zu brauen. Daher befasse ich mich damit nicht.
Wie sehr sind Sie als Anbieter von Bierseminaren und Verkostungen von der aktuellen Corona-Situation betroffen?
Nun, da ich ja finanziell nicht auf das Einkommen durch Bierseminare und Verkostungen angewiesen bin, habe ich diese Unternehmungen seit dem Beginn der Pandemie auf Eis gelegt. Ich möchte da einfach kein Risiko eingehen und niemanden gefährden.
Außerdem sollte man, wenn man Bier verkostet, auch absolut entspannt und gemütlich zusammenkommen. Da wird interaktiv agiert: gerochen, geschmeckt, verkostet, geratscht, Hopfen und Malz umhergereicht und angefasst.
Langfristig hoffe ich jedoch auf einen Impfstoff, sodass nächstes Jahr derartige Events hoffentlich wieder ungezwungener ablaufen können.
Haben Sie einen Spitznamen in Zusammenhang mit Ihrem Hobby?
Auf Instagram habe ich ein Profil als @bierdoktor am Laufen, über das ich mit vielen anderen Biersommeliers und Gleichgesinnten, Brauereien und auch Interessenten in regem Kontakt stehe. Man kennt mich mittlerweile in diesen Kreisen als „Bierdoktor“.
Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Bier bedeutet für mich...
...Glück, Freiheit und sozialer Klebstoff.
Welche drei Schlagwörter beschreiben das Hobby und die Arbeit im Klinikum Nürnberg zugleich?
Nun ja, in beiden Fällen, als Arzt oder Brauer, kann ich anderen Menschen etwas Gutes tun. Ansonsten gibt es da leider keine weiteren Überschneidungen bei mir.
Welches Bier empfiehlt der Biersommelier denn zu welchem Gericht?
Bier ist keine Speisenbegleitung. Es ist viel mehr. Will man ein Menü nur begleiten, kann man es mit Wein versuchen. Kombiniert man allerdings Speisen und Bier richtig, so reicht das weit über ein begleitendes Nebeneinander hinaus.
Die verschiedensten Bierstile, die es gibt, eignen sich ganz wunderbar zu unterschiedlichen Anlässen.
So würde ich zu einem leichten asiatischen Gemüsegericht zum Beispiel ein schlankes und herbes Pils oder ein dezent fruchtiges Pale Ale anbieten, um entweder konträre Aromen auf der Zunge gegenüberzustellen (Pils) oder den Geschmack des Gerichtes mit dem passenden Bier (Pale Ale) zu unterstützen, abzuholen und zu vervollständigen.
Wie stehen Sie zu alkoholfreiem Bier? Planen Sie auch eine eigene alkoholfreie Sorte?
Früher war das immer nur ein Beiwerk in jeder Brauerei, dass man eben ein alkoholfreies Bier angeboten hat um es eben im Portfolio zu haben. Heutzutage machen die Brauereien viel Geld damit und verbessern daher die Biere stetig.
Für den Hobbybereich ist es technisch zu aufwendig alkoholfreie Biere zu brauen. Daher befasse ich mich damit nicht.
Wie sehr sind Sie als Anbieter von Bierseminaren und Verkostungen von der aktuellen Corona-Situation betroffen?
Nun, da ich ja finanziell nicht auf das Einkommen durch Bierseminare und Verkostungen angewiesen bin, habe ich diese Unternehmungen seit dem Beginn der Pandemie auf Eis gelegt. Ich möchte da einfach kein Risiko eingehen und niemanden gefährden.
Außerdem sollte man, wenn man Bier verkostet, auch absolut entspannt und gemütlich zusammenkommen. Da wird interaktiv agiert: gerochen, geschmeckt, verkostet, geratscht, Hopfen und Malz umhergereicht und angefasst.
Langfristig hoffe ich jedoch auf einen Impfstoff, sodass nächstes Jahr derartige Events hoffentlich wieder ungezwungener ablaufen können.
Haben Sie einen Spitznamen in Zusammenhang mit Ihrem Hobby?
Auf Instagram habe ich ein Profil als @bierdoktor am Laufen, über das ich mit vielen anderen Biersommeliers und Gleichgesinnten, Brauereien und auch Interessenten in regem Kontakt stehe. Man kennt mich mittlerweile in diesen Kreisen als „Bierdoktor“.
Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Bier bedeutet für mich...
...Glück, Freiheit und sozialer Klebstoff.
Welche drei Schlagwörter beschreiben das Hobby und die Arbeit im Klinikum Nürnberg zugleich?
Nun ja, in beiden Fällen, als Arzt oder Brauer, kann ich anderen Menschen etwas Gutes tun. Ansonsten gibt es da leider keine weiteren Überschneidungen bei mir.
Beim Job also Radiologe in der Klinik geht es in Akutsituationen darum, schnell und sehr präzise zu arbeiten.
Bei meinem Hobby hingegen geht es eher gemütlich zu. Da spielt es auch keine Rolle, ob mal 2-3 Gramm mehr oder weniger vom Hopfen oder Malz ins Bier gelangen.
Bei meinem Hobby hingegen geht es eher gemütlich zu. Da spielt es auch keine Rolle, ob mal 2-3 Gramm mehr oder weniger vom Hopfen oder Malz ins Bier gelangen.
Das Bierbrauen ist für mich ein entspannender und erholsamer Ausgleich zur stressigen Arbeit in der Klinik.
Mehr zur Dr. Sauer und seinem Hobby erfahren Sie hier:
- Homepage www.bieristgut.de (hier können auch "GErste Hilfe Kurse" gebucht werden)
- Instagram: @bierdoktor
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