News: Zeitumstellung bringt innere Uhr aus dem Takt

Winterzeit beginnt 

Wie jedes Jahr wird auch in diesem Herbst die Zeit umgestellt: Am 25. Oktober beginnt die Winterzeit und die Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt. Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Zeitumstellung gleichen einem Mini-Jetlag. Dr. med. Dora Triché, Oberärztin in der Klinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Pneumologie im Klinikum Nürnberg, schildert sechs Fakten zur Zeitumstellung.  

Fakt 1: Jede Zeitverschiebung stört die innere Uhr

Durch die Zeitverschiebung verändern sich soziale und äußere Zeitgeber wie das Licht. An diese Veränderungen muss sich der Organismus zunächst anpassen. Dies kann vorübergehende Befindlichkeitsstörungen wie Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen hervorrufen.

Fakt 2: Zeitumstellung im Herbst fällt den meisten Menschen leichter

Im Herbst stellen wir die Uhr eine Stunde zurück, das heißt, wir „gewinnen“ eine Stunde Schlaf. Für uns Menschen ist es einfacher, später als gewohnt schlafen zu gehen als umgekehrt. Die Erklärung hierfür ist, dass bei den meisten Menschen die innere Uhr einen etwas längeren Rhythmus hat als der 24-Stunden-Tag.

Fakt 3: Bei manchen Menschen dauert die Umgewöhnung länger

An der Zeitumstellung im Herbst leiden besonders die Frühaufsteher (Lerchen). Es widerspricht ihrem natürlichen Rhythmus, dass sie nun eine Stunde später aufstehen und ins Bett gehen sollen. Auch Menschen mit einer Ein- und Durchschlafstörung, einer sogenannten Insomnie, sind von der Umstellung stärker betroffen. Der „Mini-Jetlag“, der durch die Zeitverschiebung entsteht, stört ihren Schlafrhythmus. Schließlich brauchen Eltern von kleinen Kindern eventuell etwas länger, um den Schlafrhythmus der Kleinen wiederherzustellen.

Fakt 4: Richtiges Verhalten unterstützt den Körper bei der Anpassung

Um dem Organismus die Umstellung zu erleichtern, kann man bereits einige Tage vorher damit anfangen, jeden Abend ein wenig später ins Bett zu gehen. So kann der Körper sich langsam an die neue Zeit gewöhnen und die Anpassung fällt nicht so schwer. Zudem können wir unsere Schlafqualität, gerade in der Umstellungsphase, durch körperliche Bewegung am Tag und den Verzicht auf schwere Mahlzeiten und Alkohol vor dem Zubettgehen fördern.

Fakt 5: Schlafmediziner plädieren für eine dauerhafte Winterzeit

Die Winterzeit harmoniert besser mit der inneren Uhr. Während der Sommerzeit wird unser körpereigenes Melatonin, ein Hormon, welches das Einschlafen fördert, durch die lange Helligkeit sehr spät ausgeschüttet. Das hat zur Folge, dass wir erst spät einschlafen. Aufgrund der Arbeitszeiten müssen wir trotzdem früh aufstehen, die Folge ist ein dauerhafter Schlafmangel.

Fakt 6: Schwerwiegende gesundheitliche Folgen entstehen eher durch chronischen Schlafmangel

Bei den meisten Menschen äußert sich die Umstellung auf die Winterzeit nur durch vorübergehende Befindlichkeitsstörungen, einer kurzfristig geringeren Leistungsfähigkeit und erhöhten Schläfrigkeit. Letzteres führt allerdings zu einem erhöhten Risiko für schwere Verkehrsunfälle. Schwerwiegender ist allerdings ein chronischer Schlafmangel, der Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und andere Herz-Kreislauferkrankungen begünstigt. Wer wenig schläft, isst mehr und fettreicher und hat ein erhöhtes Risiko zuzunehmen. 

Weitere Informationen zum Zentrum für Schlafmedizin im Klinikum Nürnberg finden Sie hier.

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