Marina Rauch lag zwei Wochen im Koma und musste danach alles neu lernen. Heute ist sie stolz, dass sie sich wieder so gut erholt hat und dankbar für die Unterstützung durch die Ärzte und Pflegekräfte im Klinikum Nürnberg Süd. Trotz der körperlichen Strapazen ist sie nun sogar schwanger.
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Großes Wiedersehen nach dem Reitunfall. (Foto: privat) |
Als Marina Rauch aufwacht und ihren Vater neben sich stehen sieht, der ihre Hand hält, ist sie ganz ruhig. Marina Rauch weiß wo sie ist, nur was passiert ist, das weiß sie nicht. Ihr Vater erzählt ihr, was geschehen war. Immer wieder schläft Marina Rauch zwischendurch ein, noch ganz müde von den vielen Medikamenten, die sie während der letzten zwei Wochen im Klinikum Nürnberg Süd bekommen hat.
Zwei Wochen lag Marina Rauch im Koma. Zwei Wochen, in denen sich ihr Körper langsam selbst wiederaufgebaut hat, wie ihr die Ärzte danach erklärten. „Drei Wochen fehlen mir in meinem Gedächtnis. Die sind einfach weg“, erzählt Marina Rauch. „Für mich ist es so, als wäre ich am Tag vorher noch reiten und arbeiten gewesen und am nächsten im Krankenhaus aufgewacht.“ Doch dazwischen ist viel passiert, denn eigentlich wartete Marina Rauch auf eine Hüft-Operation. Sie war im September 2020 vom Pferd gefallen und hatte sich die Hüfte gebrochen. Während sie auf ihre Hüft-OP wartete, erlitt die Patientin eine Lungenembolie. Die dann folgende siebenstündige Not-Operation war zu viel für ihren Körper. „Ich konnte nicht mehr selbstständig atmen, sogar meine Nieren haben ihre Arbeit vorerst eingestellt“, erklärt sie.
Kommunikation mit Handzeichen
Nach zwei Wochen holten die Ärzte Marina Rauch wieder aus dem Koma. Anfangs keine einfache Situation für die 32-Jährige, denn sie musste trotz Bewusstseins weiter beatmet werden, konnte sich nur mit Handzeichen verständlich machen. „Ich war wie ein Baby, ich konnte nichts“, sagt sie. „Aber wie sagt man per Handzeichen, dass es kalt ist oder dass es irgendwo juckt?“ Keine leichte Frage. Doch mit den Pflegekräften hat die Kommunikation via Handzeichen erstaunlich gut funktioniert. „Die haben sich richtig lieb um mich gekümmert. Ohne sie hätte ich das nicht überstanden!“, sagt Marina Rauch heute.
Ab dem Moment, als Marina Rauch wieder aus dem Koma erwachte, ging es bergauf mit ihrem Körper. Langsam erholte sich alles. Sie lernte wieder zu atmen, ihre Nieren begannen wieder zu arbeiten und auch ihre Sehstörungen bildeten sich vollständig zurück. Immer wieder gab es frustrierende und enttäuschende Momente. Tage, an denen die Kraft nicht da zu sein schien und die Genesung in aussichtslose Ferne rückte. „Irgendwann haben mir die Pflegekräfte meine Zahnbürste in die Hand gedrückt“, sagt sie. Aber Zähne putzen ohne kräftige Muskulatur funktionierte nicht.
Erste Schritte waren der größte Triumph
Stück für Stück kämpfte sich Marina Rauch wieder in ihr Leben zurück. „Ich habe irgendwann beschlossen, wieder gesund zu werden.“ Ende November, drei Monate nach ihrer Einlieferung und vier Stationen später, war sie dann fit genug, um in die Reha entlassen zu werden. Im Rollstuhl rein und auf den eigenen Beinen wieder hinaus. „Als ich mich mit dem Rollstuhl bewegen konnte, war das für mich ja schon ein Schritt hin zur Selbstständigkeit. Aber den Moment, als ich auf der Reha endlich wieder selbst stehen konnte, den werde ich nie vergessen. Das war für mich der erste Schritt in mein altes Leben“, erzählt Marina Rauch.
Im Dezember 2020 ist Marina Rauch nach Hause gegangen. „Ich wollte einfach nur noch heim“, sagt sie. Der Grund: Die ersten Corona-Patienten kamen in die Reha-Klinik. „Ich will nie wieder an die Beatmung. Sie hat mir das Leben gerettet, aber wenn ich es mir aussuchen kann: nie wieder!“
Ganz zurück in ihr altes Leben, in alte Verhaltensmuster ist sie nicht. Sie setzt heute andere Prioritäten. Freunde und Familie sind ihr wichtig. „Es ist Wahnsinn, was der Unfall mit mir gemacht hat“, erzählt sie. „Vor meinem Unfall habe ich mich über Kleinigkeiten richtig aufregen können. Die haben mir dann den ganzen Tag versaut. Heute mache ich das nicht mehr. Ich kann es sowieso nicht ändern.“
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Die Entbindung ihres kleinen Wunders findet im Klinikum Nürnberg Süd statt. (Foto: privat) |
Medizinisches Wunder
Heute ist Marina Rauch schwanger – auch aus medizinischer Sicht ein Wunder. „Meine Ärzte waren sich einig, nach all dem was mein Körper mitgemacht hat, wäre eine Schwangerschaft ein Ding der Unmöglichkeit.“ Die Frage für den richtigen Ort zur Entbindung stellt sich für Marina Rauch nicht, denn das wird ganz klar das Klinikum Nürnberg Süd. „Die Ärzte dort haben mir mein Leben gerettet, ohne sie wäre ich nicht mehr da.“
Und darüber sind Marina Rauch und ihre Angehörigen einfach nur glücklich. „Ein stinknormaler Dank reicht dafür gar nicht aus. Das sage ich ja auch, wenn mir jemand die Tür aufhält. Aber ich habe leider kein anderes Wort, außer ein riesengroßes DANKE!“
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