Klinikum Mitarbeiter spenden für Rettungswagen des Hospitals in Bassar



Das Krankenhaus in Bassar im westafrikanischen Togo bekommt einen Rettungswagen: In dieser Woche tritt ein speziell ausgestatteter Sprinter die lange Reise von Nürnberg nach Togo an. Ermöglicht haben die Spende der Nürnberger Verein Fi Bassar und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Nürnberg, die im Rahmen der Weihnachtsspendenaktion 2020 Geld für die Anschaffung gaben.

Rali Guemedji strahlt übers ganze Gesicht. Endlich geht ein lang gehegter Wunsch der Krankenschwester am Klinikum Nürnberg in Erfüllung: Das Krankenhaus in ihrer Heimatstadt Bassar im afrikanischen Togo bekommt für den Transport der Kranken einen neuen Rettungswagen. „Der Alte war seit Jahren kaputt“, sagt Guemedji. „Ich sage vielen Dank allen, die die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges mit ihrer Spende möglich gemacht haben. Das ist eine große Hilfe für die Menschen dort.“

Kein funktionierendes Rettungs-und Sanitätswesen

Was in Deutschland eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich ein funktionierendes Rettungs- und Sanitätswesen, gibt es in dem bitterarmen afrikanischen Land nicht, schon gar nicht in den Provinzen. „Kranke, Verletzte oder auch Schwangere werden dort meist von Angehörigen mit dem Motorrad ins Krankenhaus gebracht, selbst wenn es ihr Zustand gar nicht mehr erlaubt“, schildert Dr. Franz Köhler, Anästhesist am Klinikum Nürnberg und wie Rali Guemedji in der Klinikpartnerschaft und im Verein engagiert. „Ein eigener Rettungswagen ist für das Hospital deshalb ganz wichtig“. 


Seit Jahren setzen sich der Verein Fi Bassar und das Klinikum Nürnberg im Rahmen der Klinikpartnerschaft für eine Verbesserung der Lebensbedingungen und mehr Gesundheitsschutz in Togo ein. Medizinische Geräte, Mundschutz, Wasserpumpen und vieles mehr haben die ehrenamtlich Engagierten schon nach Bassar gebracht, das im Norden des Landes liegt. Rund um das Krankenhaus der Kleinstadt, das eine ganze Region versorgt, sind mit ihrer Hilfe zudem ein Gästehaus und eine Berufsschule entstanden. Junge Menschen bekommen hier die Möglichkeit zu einer Ausbildung. 

Als Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg, von dem Spendenaufruf des Vereins Fi Bassar für den Rettungswagen für Togo erfuhr, rief er die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums im Rahmen der Weihnachtsspendenaktion 2020 ebenfalls zu Spenden auf. „Die Klinikpartnerschaft mit dem Hospital de Bassar liegt uns sehr am Herzen. Es ist unglaublich, was der Verein Fi Bassar und alle ehrenamtlich Engagierten hier seit Jahren leisten.“, sagt Prof. Achim Jockwig. „Ich freue mich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums mit ihren Spenden die Anschaffung eines Rettungswagens mit ermöglicht haben.“ Auch die Firma Hans Müller Medizintechnik, die das Klinikum beliefert, beteiligte sich an der Aktion.

Ein geeignetes Fahrzeug zu finden, war allerdings gar nicht so leicht. Denn mit „Hightech“ kommt man in Togo nicht weit. „Wir brauchten ein Fahrzeug, das robust gefedert ist und das von den Mechanikern vor Ort repariert und mit Ersatzteilen versorgt werden kann“, schildert Dr. Franz Köhler. Die Wahl fiel auf einen gut 20 Jahre alten 120 PS starken Springer mit Saugdiesel. „Er ist noch sehr gut in Schuss und für die schlechten Straßen in Togo gut geeignet“, sagt Köhler. 

Auf Bordelektronik und digitalen Funk wurde bewusst verzichtet. „Das sind alles Dinge, die kaputtgehen und die man bedienen können muss. In Togo funktioniert die Alarmierung am besten über Handy“, weiß Köhler. Umso wichtiger waren bei der Ausstattung des Rettungswagens eine stabile Liege, Rettungsschaufel und Luftbett, damit die Patienten auf den oft holprigen Pisten sicher transportiert werden. „Vor Ort werden wir dann noch eine Vorrichtung für ein Sauerstoffgerät einbauen“, sagt Rali Guemedji.

Diese Woche wird der Rettungswagen in einen Container verladen und tritt dann die Reise nach Togo an. Ende August wird er in Bassar erwartet, kurz bevor ein Team der Klinikpartnerschaft zusammen mit Vertretern des Vereins Fi Bassar nach eineinhalb Jahren Pause wegen Corona zum ersten Mal wieder nach Togo reisen wird. Auf dem Programm stehen medizinische Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Außerdem wollen wir uns von dem Fortgang der Berufsschule und unseres Mutter-Kind-Projektes in Bassar überzeugen“, sagt Rali Guemedji.

Fast zur gleichen Zeit reist eine Delegation der Stadt Nürnberg nach Togo, um sich über das kürzlich abgeschlossene Photovoltaik-Projekt in verschiedenen Städten, das die Stadt unterstützt hat, zu informieren. In Bassar wird der Verein ebenfalls ein eigenes Photovoltaikprojekt an der Berufsschule starten. Es wird vom VDI und von der Schmidt-Stiftung finanziert.

Wer für die Aktivitäten von Fi Bassar e.V. spenden will, kann dies unter folgendem Konto tun: 

Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE 39 7002 0500 0009 8165 00
BIC: BFSWDE33MUE

Projektleiter Klinikum Nürnberg: Dr. Franz Köhler, E-Mail: franz.koehler@klinikum-nuernberg.de;

Kooperationspartner Fi Bassar e.V.: Rali Guemedji, E-Mail: rali.guemedji@klinikum-nuernberg.de

Mehr Infos unter www.fibassar.de


Autor: Unternehmenskommunikation

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