Eine Endometriose kann zu krampfartigen Schmerzen während der Monatsblutung führen und zählt zu den häufigsten Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch. So auch bei Sandra S. Ihr Weg zum Wunschkind war ein langer Leidensweg. Heute hält die 34-Jährige gemeinsam mit ihrem Mann das größte Glück ihres Lebens in Händen: den dreimonatigen Leon. Ihr wurde im zertifizierten Endometriose-Zentrum des Klinikums Nürnberg geholfen.
Als Sandra S. elf Jahre alt war, setzte ihre Periode ein. Sie ahnt nicht, dass dieser Schritt in Richtung des Erwachsenwerdens viele Tiefpunkte für sie bedeuten würde. Während der monatlichen Regelblutung quälten sie stechende und ziehende Schmerzen im Bauchbereich. Die Schmerzen nahmen im Lauf der Jahre zu. Zur Schmerzlinderung verschrieb die Frauenärztin die Pille. Mit Anfang 20 beunruhigte die junge Frau allerdings die langjährige Einnahme der Tabletten, besonders mit Blick auf den Kinderwunsch in ein paar Jahren. Sie setzte die Pille ab. Die krampfartigen Schmerzen setzten jedoch erneut ein. Die Frauenärztin riet zur Bauchspiegelung. Aus Angst vor dem Eingriff und weil der Kinderwunsch noch nicht konkret war, griff Sandra S. erneut zur Pille.
Sechs Jahre später wollte das Paar allerdings ein Kind bekommen. Gemeinsam mit ihrem Mann entschied sich Sandra S. gegen die Verhütung. Während der Menstruation kam die junge Frau nur mit Mühen durch ihren Alltag. „Ich habe in den ersten Tagen meiner Periode mehrere Schmerzmittel auf nüchternen Magen genommen, um eine Stunde später aufstehen zu können“, erinnert sie sich heute. Die damals 26-Jährige arbeitete im elterlichen Betrieb. Ihr Glück, denn ihr Vater ist der Betriebsleiter und wusste, was mit seiner Tochter los war. „Ich hatte manchmal ein komisches Gefühl gegenüber meinen Kollegen, wenn ich regelmäßig krank war“, sagt sie. Bei einer Darmspiegelung stellten Ärzte dann fest, dass der Enddarm eingeengt war. Zur weiteren Abklärung wurde sie in eine Fachklinik verwiesen.
Im Jahr 2015 suchte die junge Frau aus Roth Hilfe im zertifizierten Endometriose-Zentrum im Klinikum Nürnberg. Die Diagnose: tief-infiltrierende Endometriose. „Die gutartigen Wucherungen waren bereits tief ins Gewebe eingedrungen und sämtliche weibliche Organe waren betroffen“, sagt Frank Gisbert, Leiter des Endometriose-Zentrums in der Klinik für Frauenheilkunde. Rund 300 Patientinnen betreut die Klinik pro Jahr. Die Endometriose ist als Krankheitsbild sehr komplex, denn der Krankheitsverlauf ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. In einer komplizierten Operation entfernte ein Ärzteteam zehn Zentimeter des Darms und die Endometrioseherde. „Für mich war der Eingriff eine Erlösung, da ich ab diesem Zeitpunkt schmerzfrei war“, erinnert sich Sandra S. zurück. „Ich hätte die OP schon vor Jahren machen sollen“.
In den folgenden Jahren versuchte das junge Paar auf natürlichen Weg ein Kind zu bekommen. Jedoch ohne Erfolg. Es folgten zwei künstliche Befruchtungen – vergebens. Wieder wandte sich Sandra S. an das Ärzteteam des Klinikums Nürnberg. Dieses entfernte in einer weiteren Operation den rechten Eileiter. Die Endometriose hatte erneut gewuchert und das Organ befallen. „Jede missglückte Befruchtung war ein Tiefschlag für uns“, beschreibt sie die Situation.
Bis zum Jahr 2019 unterzog sich Sandra S. zwei weiteren Befruchtungen. „Ich war bereit, alles in Kauf zu nehmen, dass sich unser Wunsch erfüllt. Ich wollte den Weg solange weitergehen, bis es eben biologisch nicht mehr geht“.
Im Herbst 2020 schließlich ging der größte Wunsch in Erfüllung: Sandra S. wurde schwanger. Heute ist die 34-Jährige dankbar für das Wunder und ihre kleine Familie. Die chronische Erkrankung ist jedoch nicht heilbar. „Je nach Lebenssituation und Therapieziel begleiten wir unsere Patientinnen mit unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten“, sagt Gisbert. Das junge Paar ist sich allerdings einig: Gemeinsam sind wir stärker als die Endometriose.
Als Sandra S. elf Jahre alt war, setzte ihre Periode ein. Sie ahnt nicht, dass dieser Schritt in Richtung des Erwachsenwerdens viele Tiefpunkte für sie bedeuten würde. Während der monatlichen Regelblutung quälten sie stechende und ziehende Schmerzen im Bauchbereich. Die Schmerzen nahmen im Lauf der Jahre zu. Zur Schmerzlinderung verschrieb die Frauenärztin die Pille. Mit Anfang 20 beunruhigte die junge Frau allerdings die langjährige Einnahme der Tabletten, besonders mit Blick auf den Kinderwunsch in ein paar Jahren. Sie setzte die Pille ab. Die krampfartigen Schmerzen setzten jedoch erneut ein. Die Frauenärztin riet zur Bauchspiegelung. Aus Angst vor dem Eingriff und weil der Kinderwunsch noch nicht konkret war, griff Sandra S. erneut zur Pille.
Sechs Jahre später wollte das Paar allerdings ein Kind bekommen. Gemeinsam mit ihrem Mann entschied sich Sandra S. gegen die Verhütung. Während der Menstruation kam die junge Frau nur mit Mühen durch ihren Alltag. „Ich habe in den ersten Tagen meiner Periode mehrere Schmerzmittel auf nüchternen Magen genommen, um eine Stunde später aufstehen zu können“, erinnert sie sich heute. Die damals 26-Jährige arbeitete im elterlichen Betrieb. Ihr Glück, denn ihr Vater ist der Betriebsleiter und wusste, was mit seiner Tochter los war. „Ich hatte manchmal ein komisches Gefühl gegenüber meinen Kollegen, wenn ich regelmäßig krank war“, sagt sie. Bei einer Darmspiegelung stellten Ärzte dann fest, dass der Enddarm eingeengt war. Zur weiteren Abklärung wurde sie in eine Fachklinik verwiesen.
Im Jahr 2015 suchte die junge Frau aus Roth Hilfe im zertifizierten Endometriose-Zentrum im Klinikum Nürnberg. Die Diagnose: tief-infiltrierende Endometriose. „Die gutartigen Wucherungen waren bereits tief ins Gewebe eingedrungen und sämtliche weibliche Organe waren betroffen“, sagt Frank Gisbert, Leiter des Endometriose-Zentrums in der Klinik für Frauenheilkunde. Rund 300 Patientinnen betreut die Klinik pro Jahr. Die Endometriose ist als Krankheitsbild sehr komplex, denn der Krankheitsverlauf ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. In einer komplizierten Operation entfernte ein Ärzteteam zehn Zentimeter des Darms und die Endometrioseherde. „Für mich war der Eingriff eine Erlösung, da ich ab diesem Zeitpunkt schmerzfrei war“, erinnert sich Sandra S. zurück. „Ich hätte die OP schon vor Jahren machen sollen“.
In den folgenden Jahren versuchte das junge Paar auf natürlichen Weg ein Kind zu bekommen. Jedoch ohne Erfolg. Es folgten zwei künstliche Befruchtungen – vergebens. Wieder wandte sich Sandra S. an das Ärzteteam des Klinikums Nürnberg. Dieses entfernte in einer weiteren Operation den rechten Eileiter. Die Endometriose hatte erneut gewuchert und das Organ befallen. „Jede missglückte Befruchtung war ein Tiefschlag für uns“, beschreibt sie die Situation.
Bis zum Jahr 2019 unterzog sich Sandra S. zwei weiteren Befruchtungen. „Ich war bereit, alles in Kauf zu nehmen, dass sich unser Wunsch erfüllt. Ich wollte den Weg solange weitergehen, bis es eben biologisch nicht mehr geht“.
Im Herbst 2020 schließlich ging der größte Wunsch in Erfüllung: Sandra S. wurde schwanger. Heute ist die 34-Jährige dankbar für das Wunder und ihre kleine Familie. Die chronische Erkrankung ist jedoch nicht heilbar. „Je nach Lebenssituation und Therapieziel begleiten wir unsere Patientinnen mit unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten“, sagt Gisbert. Das junge Paar ist sich allerdings einig: Gemeinsam sind wir stärker als die Endometriose.
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Die vielen Symptome der Endometriose sind von außen nicht sichtbar. Auch Sandra S. war von einigen betroffen. Quelle: Tobias Schicker |
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Seit dem 16. Lebensjahr sind
Tobias und Sandra S. ein Paar. „Wir hatten Endometriose und sind jetzt eine
Familie“, betont der heute 35-Jährige. Quelle: Tobias Schicker |
Das Endometriose-Zentrum im Klinikum Nürnberg ist auf die Diagnose und die Behandlung von Endometriose spezialisiert. Unsere Experten arbeiten eng mit Kollegen anderer Fachrichtungen
zusammen. Doch woran merke ich, dass ich Betroffen bin? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Alle Informationen rund um das Thema Endometriose lesen Sie im Interview mit Frank Gisbert, Leiter des Endometriose-Zentrums im Klinikum Nürnberg.
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