Dem Muskelschwund auf der Spur: Manfred Roth Stiftung fördert Forschung

Manfred Roth Stiftung fördert Forschung: Muskelschwund mit Ultraschall schnell auf die Schliche kommen

Mit zunehmendem Alter lassen Muskelkraft und Muskelmasse nach: Muskelschwund (Sarkopenie) erhöht gerade bei älteren Menschen das Risiko für Stürze und Brüche, für den Verlust von Selbstständigkeit und für Pflegebedürftigkeit. Je früher Sarkopenie erkannt wird, desto eher kann man erfolgreich gegensteuern. Die Medizinische Klinik 2 mit Schwerpunkt Geriatrie am Klinikum Nürnberg setzt bei der Diagnose auf eine spezielle Art des Ultraschalls, auf die sogenannte Elastografie, und will den Nutzen dieses Verfahrens nun wissenschaftlich untersuchen. Dieses Forschungsprojekt wird von der Fürther Manfred Roth Stiftung dankenswerterweise mit 20.000 Euro unterstützt.

Die Manfred Roth Stiftung hat das Klinikum Nürnberg schon mehrfach großzügig bedacht. „Wir wollen mit unserer Stiftung Wissenschaft und Forschung sowie Menschen, die in Not sind, unterstützen“, sagte Stiftungsvorstand Dr. Wilhelm Polster bei der Übergabe des Spendenschecks, bei der auch Stiftungsrat Klaus J. Teichmann zugegen war.

Dieses Mal fördert die Stiftung mit 20.000 Euro eine wissenschaftliche Studie der Geriatrie des Klinikums Nürnberg. „Es freut uns sehr, dass uns die Manfred Roth Stiftung ein weiteres Mal so großzügig unterstützt. Das ist alles andere als selbstverständlich“, so Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. „Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“

Dem Dank schloss sich Prof. Dr. Markus Gosch, Chefarzt der Medizinischen Klinik 2 mit Schwerpunkt Geriatrie am Klinikum Nürnberg, an. „Die Manfred Roth Stiftung hilft uns ein weiteres Mal bei der Umsetzung eines für uns wichtigen Forschungsprojekts“, freut sich Prof. Gosch.

Der Titel der Studie: „Sarkopenie-Diagnostik mittels Sonoelastografie“. Was sich konkret dahinter verbirgt? Das Team um Prof. Gosch will herausfinden, wie sich die Diagnose der Skelettmuskelerkrankung Sarkopenie verbessern lässt. „Denn leider stellen uns sowohl Diagnose als auch Therapie vor bisher ungelöste Herausforderungen. Doch mit der Elastografie, einer speziellen Anwendung des Ultraschalls, möchten wir nachweisen, dass sich die Sarkopenie rasch und einfach diagnostizieren lässt. Damit könnte der Grundstein für eine frühe Diagnostik gestellt und die Basis für neue frühzeitige Therapieansätze geschaffen werden“, erläutert Prof. Gosch.

Geringe Muskelkraft, geringe Muskelqualität und reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit sind typisch für Sarkopenie. Weil die Bevölkerung immer älter wird, stellt die Erkrankung eine wachsende Herausforderung dar. Etwa jeder zehnte Erwachsene, der 60 Jahre oder älter ist, ist Schätzungen zufolge betroffen. Je höher das Alter, desto häufiger kommt Sarkopenie vor. Viel zu oft wird der Muskelschwund allerdings gar nicht erkannt. Dabei ist eine frühe Diagnose wichtig, um gezielt zum Beispiel mit Krafttraining und/oder medikamentöser Behandlung gegensteuern zu können. „Ziel muss es sein, Bewegungsfähigkeit und Selbstständigkeit und damit die Lebensqualität der Betroffenen im Alter so lange wie möglich zu erhalten. Die Ergebnisse unserer Studie haben deshalb einen ganz praktischen Nutzen für unsere Patientinnen und Patienten“, sagt Prof. Gosch. Die Studie wird in Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin 6, Schwerpunkte Gastroenterologie und Endokrinologie, am Klinikum Nürnberg durchgeführt.

Die Manfred Roth Stiftung setzt das Wirken des gleichnamigen, 2010 verstorbenen Fürther Unternehmers und Gründers der Einzelhandelskette Norma fort, der sich zeitlebens für soziale Zwecke engagiert hat. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung bereits zahlreiche Projekte und Einrichtungen in ihrer sozialen, kulturellen, bildungsfördernden oder wissenschaftlichen Arbeit unterstützt. Das Besondere an der Stiftung ist, dass die gespendeten Gelder von den Beschäftigten der Einzelhandelskette Norma erarbeitet werden. Auch das Klinikum Nürnberg wurde bereits mehrfach großzügig bedacht.

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