Nürnberger Nachwuchsforscherin Dr. Christiane Licht startet Forschungsaufenthalt in Iowa City

Erstes Reisestipendium der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität

Über den Tellerrand schauen, Forschung international vernetzen, patientenorientierte Innovationen vorantreiben: Um diese Ziele zu erreichen, schreibt die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Nürnberg (PMU) seit diesem Frühjahr Reisestipendien aus. In Nürnberg wurde nun erstmals ein solches verliehen. Die Assistenzärztin Dr. Christiane Licht wird von September bis November an der Universität von Iowa City an einem internationalen Forschungsprojekt zu sogenannten Neuroimaging-Techniken teilnehmen.

Dr. Christiane Licht hat als erste ein Reisestipendium der PMU Nürnberg erhalten und wird von September bis November an der Uni in Iowa City forschen. Foto: Giulia Iannicelli / PMU Nürnberg



Iowa City liegt im mittleren Westen der USA. Rund 75.000 Menschen leben in der Stadt, die mit ihrer Universität zu den bedeutendsten Forschungszentren des Landes zählt. „Ich freue mich sehr, dass das Reisestipendium mir einen Forschungsaufenthalt an dieser renommierten Universität ermöglicht“, sagt Dr. Christiane Licht. Die 30-Jährige ist am Klinikum Nürnberg an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Hillemacher tätig. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählt die Neurostimulation, etwa die transkranielle Magnetstimulation mit ihren Einsatzmöglichkeiten bei Krankheiten wie Tinnitus, Schizophrenie oder Depressionen.

Für eine bessere Behandlung von schweren Depressionen

Im Rahmen des Forschungsaufenthaltes wird Dr. Licht mit ihren US-amerikanischen Kolleginnen und Kollegen ein innovatives Projekt zum Thema Neuromodulation fokussieren. Konkret geht es um die Untersuchung der Mechanismen der sogenannten Elektrokonvulsionstherapie (EKT), die bei Patientinnen und Patienten mit schweren Depressionen eingesetzt wird. „Etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Depression“, so Dr. Licht. „Bei gut einem Drittel schlagen Behandlungen mit Antidepressiva oder Psychotherapie nicht an – ihnen kann in vielen Fällen eine EKT helfen. Allerdings ist bislang noch nicht genau erforscht, welche neurobiologischen Mechanismen diesem hohen Wirkeffekt zugrunde liegen.“ Ziel des Projektes ist es, die therapeutische Wirkung der EKT besser zu verstehen, sie zu optimieren und gleichzeitig mögliche Nebenwirkungen einzuschränken. Durch die im Rahmen des Forschungsprojektes neue Kooperation mit der Universität von Iowa City sollen außerdem wissenschaftliche Daten für eine auf den spezifischen Patienten genau abgestimmte, präzise und damit hoch effektive Depressionsbehandlung erhoben und analysiert werden.

Neues Förderprogramm für Forschende an der PMU Nürnberg

Das Reisestipendium ist ein neues Angebot der PMU Nürnberg. Seit März 2022 haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie Dr. Licht die Möglichkeit, sich einmal im Jahr für das Programm zu bewerben. Das Stipendium richtet sich an junge Forschende aller Kliniken und Institute des Klinikums Nürnberg und der PMU Nürnberg. Ziel der Initiative ist es, Forschungsaufenthalte mit einer Dauer von maximal sechs Monaten in einem Gastlabor im In- oder Ausland zu fördern, um ein bestehendes Forschungsprojekt voranzutreiben oder ein neues Forschungsvorhaben zu initiieren.

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