Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland steigt und damit auch die Zahl der hochaltrigen Menschen. Viele von ihnen benötigen früher oder später eine medizinische Versorgung. Das Zentrum für Altersmedizin des Klinikums Nürnberg hat gemeinsam mit der Dr. Theo und Friedl Schöller-Stiftung zum 10. Mal einen Preis für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Altersmedizin vergeben. 2022 geht die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung an ein dreiköpfiges Team aus Wissenschaftlern, das untersucht hat, wie das Risiko eines Delirs nach einer Operation gesenkt werden kann.
Studien haben nämlich gezeigt, dass bis zur Hälfte aller hochaltrigen Patient*innen nach einem stationären Eingriff in einer Klinik von einem Delir, also einer akuten Verwirrtheit, betroffen ist. „Ein Delir verursacht oft eine starke und anhaltende Einschränkung in der Autonomie der Betroffenen“, sagt PD Prof. med. Dr. Christine Thomas von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere am Krankenhaus Bad Cannstatt/Klinikum Stuttgart, die zusammen mit Prof. Dr. med. Gerhard W. Eschweiler vom Universitätsklinikum Tübingen und Prof. Dr. med. Dr. phil. Michael A. Rapp von der Universität Potsdam die prämierte Studie durchgeführt hat.
Oft führten diese Delirs dann zu anhaltenden geistigen und psychischen Einschränkungen, sagt Thomas. Auch körperliche Komplikationen bis hin zu einer erhöhten Todesrate seien nicht selten. Zudem steige das Risiko, dass demenzielle Prozesse noch weiter beschleunigt werden und die Betroffenen in ihrer Selbstständigkeit weiter eingeschränkt werden. „Damit wird auch der Erfolg der Operation, für die der Patient oder die Patientin ins Krankenhaus gekommen ist, geschmälert“, so PD Dr. Thomas.
An der Studie nahmen 1470 Patientinnen und Patienten über 70 Jahren teil, die sich einer Operation auf dem Gebiet der Orthopädie, Chirurgie oder im Herz-Gefäß-Bereich unterzogen. Das Durchschnittsalter betrug 77,5 Jahre. Wichtigste Maßnahme vorab war die Schulung des Pflegepersonals sowie des ärztlichen Personals im Erkennen eines beginnenden Delirs. „Wir haben die teilnehmenden Mitarbeitenden in den Kliniken sensibilisiert“, berichtet Dr. Thomas. „Sie haben Veränderungen dokumentiert, diese wurden dann fachlich im Team besprochen“.
Geeignete Umgebung ist wichtig
Darüber hinaus passten die Forscher die Krankenhausumgebung speziell an die Bedürfnisse der hochbetagten Patient*innen an und statteten sie mit Hilfsmitteln aus, die ihnen eine Orientierung erleichterten. So wurden in den Krankenzimmern Whiteboards aufgehängt, auf denen die Patient*innen den Tagesablauf ablesen konnten. „Außerdem haben wir festgestellt, dass analoge Uhren in den Zimmern eine wichtige Hilfestellung waren,“ so Dr. Thomas.
Kernstück der Studie waren sieben aktivierende Maßnahmen, die täglich durchgeführt wurden. So wurden die Patientinnen und Patienten nach der Operation durch Gespräche und Bewegung zeitnah mobilisiert. „Die Summe der Maßnahmen hat dazu geführt, dass wir das Auftreten eines Delirs in der beobachteten Studiengruppe, insbesondere bei Patienten, die eine orthopädische Operation oder einen chirurgischen Eingriff hatten, deutlich senken konnten“, so PD Dr. med. Christine Thomas.
„Das Ergebnis der Arbeit von Frau Dr. Thomas und ihrem Team ist auch für die Arbeit des Klinikums Nürnberg eine wichtige Grundlage “, betont Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie am Klinikum Nürnberg und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Schöller-Stiftung.
In diesem Jahr wurden für den Schöller-Preis neun Arbeiten eingereicht, die sich mit der Versorgung von hochaltrigen Patientinnen und Patienten beschäftigten. „Alle eingereichten Arbeiten zeigten hohes Niveau“, betont Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher, „wir haben uns für dieses Projekt entschieden, weil postoperative Delire ein sehr häufiges Problem sind und die Studie für den Klinikalltag vieler Krankenhäuser direkt umsetzbare Erkenntnisse liefert.“
Der Dr. Theo und Friedl Schöller-Preis wird seit 2013 jährlich vom Klinikum Nürnberg ausgeschrieben, um Forschungsprojekte zu fördern, die geeignet sind, die vielfältigen Herausforderungen der Versorgung älterer Menschen positiv zu gestalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro die am höchsten dotierte Auszeichnung auf dem Gebiet der Altersmedizin in Deutschland. Im Wechsel werden Forschungsarbeiten aus Altersmedizin und Versorgung und Pflege gewürdigt.
Kernstück der Studie waren sieben aktivierende Maßnahmen, die täglich durchgeführt wurden. So wurden die Patientinnen und Patienten nach der Operation durch Gespräche und Bewegung zeitnah mobilisiert. „Die Summe der Maßnahmen hat dazu geführt, dass wir das Auftreten eines Delirs in der beobachteten Studiengruppe, insbesondere bei Patienten, die eine orthopädische Operation oder einen chirurgischen Eingriff hatten, deutlich senken konnten“, so PD Dr. med. Christine Thomas.
„Das Ergebnis der Arbeit von Frau Dr. Thomas und ihrem Team ist auch für die Arbeit des Klinikums Nürnberg eine wichtige Grundlage “, betont Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie am Klinikum Nürnberg und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Schöller-Stiftung.
In diesem Jahr wurden für den Schöller-Preis neun Arbeiten eingereicht, die sich mit der Versorgung von hochaltrigen Patientinnen und Patienten beschäftigten. „Alle eingereichten Arbeiten zeigten hohes Niveau“, betont Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher, „wir haben uns für dieses Projekt entschieden, weil postoperative Delire ein sehr häufiges Problem sind und die Studie für den Klinikalltag vieler Krankenhäuser direkt umsetzbare Erkenntnisse liefert.“
Der Dr. Theo und Friedl Schöller-Preis wird seit 2013 jährlich vom Klinikum Nürnberg ausgeschrieben, um Forschungsprojekte zu fördern, die geeignet sind, die vielfältigen Herausforderungen der Versorgung älterer Menschen positiv zu gestalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro die am höchsten dotierte Auszeichnung auf dem Gebiet der Altersmedizin in Deutschland. Im Wechsel werden Forschungsarbeiten aus Altersmedizin und Versorgung und Pflege gewürdigt.
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